Für den Marodeurstamm sind Kämpfe nur das Vorspiel vor dem echten Höhepunkt: Plündern und Feiern. Dieser Stamm plündert alles vollkommen aus, was er erobert. Zurück bleiben nur Splitter und Knochen. Andere Orkstämme lästern, dass die Marodeure eher gierig als furchteinflößend seien. Um die Reichtümer, die sich der Marodeurstamm beim Ausplündern anderer angeeignet hat, beneiden sie sie dennoch.
"Willkommen bei unserer Festung! Eure Leichen werden den Eingang säumen, eure Schätze ihre Hallen füllen! Und wir stoßen auf die Macht des Dunklen Herrschers mit Grog an, gesüßt mit eurem Blut!"
Der Schreckensstamm ist vom Schmerz besessen, ob es nun darum geht, ihn jemandem zuzufügen oder ihn selbst zu erleiden. Diese Meister der Folter rufen sogar bei anderen Orks Furcht hervor, denn sie wissen, dass es ein weitaus schlimmeres Schicksal ist, vom Schreckensstamm gefangen genommen zu werden, als den Tod zu finden. Jeder Ork in Mordor kann sich am Schmerz anderer weiden, aber der Schreckensstamm hat diesen Schmerz zu einer blutigen Kunst weiterentwickelt, die ihren Erfolg in Schreien und Flehen misst.
"Wir sind es, die Saurons Feinde brechen! Wir sind es, die sie schreien, wimmern und flehen lassen! Wir sind es, die dir zeigen, dass du bis zu diesem Tage keinen echten Schmerz kanntest!"
Mordor ist ein Ort voll dunkler Magie und der Mystikerstamm kennt Rituale und Beschwörungen, die Tausende von Jahren zurückreichen: Rituale von Blut und Tod, die gleichermaßen Macht und Schmerz gewähren. Die Krieger des Mystikerstamms sind ebenso fähig wie Orks von anderen Stämmen und ganz Mordor fürchtet die Flüche und Zaubersprüche, die der Mystikerstamm heraufbeschwören kann. Beim Kampf gegen den Mystikerstamm geht es vor allem darum, sie zu überwältigen, bevor sie die Schwarze Magie des Dunklen Herrschers zu Hilfe rufen können … und Gerüchten zufolge haben sie auch eine Verbindung zu namenlosen Übeln, die noch viel älter sind.
"Ich habe die Zeichen gedeutet! Ich habe die Omen verstanden! Doch jetzt werde ich all das beiseite wischen, denn jetzt ist die Zeit des Blutvergießens gekommen, des Metzelns, des Frischfleisches!"
Der Maschinenstamm ist davon überzeugt, dass Mordor kurz vor dem Anbruch eines neuen Zeitalters steht, in dem Industrie und Mechanisierung die Vorherrschaft übernehmen werden. Die Minen von Tamon Angren mit ihren Schmieden bringen einen Großteil des Kriegsmaterials des Dunklen Herrschers hervor und schwarzer Rauch am Himmel ist ein sicheres Zeichen dafür, dass sich die Fabriken des Maschinenstamms in der Nähe befinden. Auch ihre Herangehensweise an den Krieg ist mechanischer Natur: Ihre Soldaten bewegen sich im Gleichschritt. Jedes Mitglied des Stamms sieht sich selbst nur als ein Zahnrad in einer großen Maschine. Einer Maschine, die eines Tages ganz Mordor umfassen wird.
"Unsere Schmieden schufen diese Speere, Äxte und Pfeilspitzen des Dunklen Herrschers! Mit diesen mächtigen Waffen werden wir all seine Feinde auslöschen!"
Der Dunkelstamm verlässt sich auf List und Tücke, um Mordor im Namen des Dunklen Herrschers zu beherrschen, den sie fast schon fanatisch verehren. Als geschickte Meister des Überfalls, des doppelten Spiels und von Kniffen auf dem Schlachtfeld haben sie eine Macht, die über das hinausgeht, was man rein ausgehend von ihrer Anzahl vermuten würde. Andere Stämme ziehen es vor, nicht mit dem Dunkelstamm zu verkehren, sofern es nicht nötig ist, da jedermann davon ausgeht, dass ein Verrat unausweichlich das Ergebnis ist. Aber wenn ein Häuptling zum Problem wird und man sich seiner nicht entledigen kann, reicht oft eine Nachricht an den Dunkelstamm und die Sache ist erledigt.
"Fürchtet die Dunkelheit nicht, Brüder. Aber was ihr fürchten werdet, ist das, was in ihr auf euch lauert!"
Sogar unter den Mordor-Orks sucht die Ehrfurcht des Kriegstreiberstamms für die Kriegskunst ihresgleichen. Für einen Kriegstreiber-Ork ist jeder Moment, der nicht im Kampf verbracht wird, ein vergeudeter Moment. Strategische Manöver und das Bewachen von Festungen sind Aufgaben, die sie nur widerwillig annehmen und lieber anderen Orks überlassen. Die größten Häuptlinge unter ihnen sind jene, die sich eine blutige Spur durch Mordor bahnten und jeden abschlachteten, der ihnen im Weg stand. Andere Stämme halten die Kriegstreiber für fast schon langweilig geradeheraus, aber deswegen sind sie nicht weniger gefürchtet.
"Im Namen des Dunklen Herrschers führen wir Krieg! Wir suchen ihn, wir lieben ihn! Wir ehren Saurons Namen mit jedem gebrochenen Schild und jedem zerschmetterten Schädel!"
Einige Bewohner Mordors sind furchterregender als jeder Ork und der Wildenstamm nimmt sich diese Bestien zum Vorbild für seine grausamen Taten. Seine Mitglieder leben unter Bestien wie den Caragor und Graugs, wenn sie können und schmücken ihre Kleidung und Rüstungen mit Fetischen und Trophäen der Bestien, die sie erlegt haben. Die Bewunderung des Wildenstamms für Mordors Bestien erstreckt sich jedoch noch weit über ihre Kleidung hinaus. Im Kampf brüllen, fauchen und zerreißen sie Fleisch mit einer Wildheit, die jedem Caragor Ehre machen würde.
"Sauron wird erfreut sein, wenn die Bestien Mordors sich an deiner abscheulichen Leiche nähren!"
Der Schlächterstamm ist der blutrünstigste aller Orkstämme. Ihre Lust nach Blut übersteigt alles, selbst ihr Interesse an Krieg, Eroberung oder sogar Folter. Sie sind besessen von Eingeweiden, von Blut und Gedärmen, von dem Gefühl warmen Bluts auf ihren begeisterten Gesichtern. Bei Schlächter-Orks ist das Töten eine schmutzige Angelegenheit, der zumeist diverse Brutalitäten und Kannibalismus folgen. Ihr Aussehen ist ihnen fast völlig gleich; oft tragen sie zerfetzte Schürzen oder unbehandelte Tierhäute, von denen das Blut noch tropft. Schlächter-Orks behalten sich normalerweise kleine Trophäen von ihren Feinden ein, wie beispielsweise Finger, Hände und Füße, falls diese Dinge nicht schon verspeist wurden. Auch ihre Festungen sind mit den Häuten ihrer Feinde behangen, um sie an die Aufregung des Kampfes zu erinnern, und an die Freuden des Festmahls, das folgt. Sie suhlen sich in ihrem Ruf, blutrünstig zu sein, aber die Blutrünstigkeit des Schlächterstamms kann selbst den stärksten Uruks übel werden lassen.
"Haken und Folterbänke! Blutabflüsse und Roste! Klingen der Beile und Zähne der Sägen! Stellt sie euch vor, ihr Maden, denn sie werden die letzte Ruhestätte für eure Überbleibsel!"
Der Banditenstamm beherbergt die rebellischsten Mitglieder der Ork-Bevölkerung. Sie fühlen tiefe Verachtung gegenüber jenen, die sie regieren wollen, seien es fremde Eindringlinge oder Herrscher von Mordor (Dunkel oder Hell). Sie sind enorm stolz und betrachten sich selbst als Mitglieder der ultimativen Rasse. Der Banditenstamm stellt sich Mordor als ein eigenständiges Land vor, das ausschließlich den Orks gehört, aber ihre Ambitionen erstrecken sich weit über Mordors Grenzen hinaus. Sie verzehren sich nach dem Tag, an dem sie ihren Krieg zum Rest von Mittelerde tragen können. Andere Orks sehen sie als einen rebellischen, rauflustigen und gefährlichen Stamm, der genauso gut angreifende Armeen wie Sauron attackieren könnte, um Mordor für sich selbst zu beanspruchen. Sie schmücken ihre Festungen mit ihrem Abzeichen – die blutige Faust – und nehmen jede Gelegenheit wahr, ihren Trotz gegen fremde Rassen und niedrigere Orks zu verdeutlichen.
"Zu lange haben die kriegstreibenden Königreiche der Menschen die Orks bedroht. Für sie sind wir nur hirnlose Horden, Ungeziefer, und sie dürsten nach unserem Blut, unserem Land. Aber eine Abrechnung ist auf dem Weg, Brüder, denn wir erheben uns."