Mordors wildeste Jäger, die Caragor, gehen in kleinen Rudeln auf die Jagd nach Futter: von Orks bis hin zu Graugs. Sie springen ihre Beute am liebsten an, verbeißen sich dann mit ihren mächtigen Kiefern in ihr und und lassen erst wieder los, wenn sie die Beute zu Tode geschüttelt haben.
Caragor können darüber hinaus auch schnell laufen und geschickt klettern. Sie sind sogar in der Lage, steile Klippen auf der Suche nach Beute hinaufzuklettern. Beinah todesmutig kämpfen sie oft so lange, bis einer tot ist: entweder sie selbst oder ihre Beute.
Einige Orks fangen Caragor ein und versuchen, sie für den Krieg abzurichten – doch die Übellaunigkeit der Caragor lässt diesen Versuch selbst für den mutigsten Uruk zur Gefahr werden. Dennoch gelingt dieses Unterfangen einem Ork dann und wann, sei es aus Glück, mit Tücke oder aus purer Entschlossenheit.
"Ich habe das Weiße im Auge des Caragors gesehen. Seinen Atem gerochen, seine Zähne im Nacken gespürt."
Schatten-Caragor sind zwar größer als gewöhnliche Caragor, doch das ist nicht der Grund, warum sie noch gefährlicher sind als diese. Sie sind Mordors listigste Räuber, können beim Aufspüren ihrer Beute schier Unglaubliches vollbringen und entkommen selbst nur dem geduldigsten Jäger nicht. Schatten-Caragor haben ein bleicheres Fell als andere Caragor. Unter Mordor-Orks gilt ihr Pelz als Ehrenzeichen – besonders bei Bestienmeistern und Zugehörigen des Wildenstamms.
Schatten-Caragor sind Einzelgänger und meiden selbst andere Caragor auf ihrer Pirsch durch die Wildnis Mordors. Über ihr sonstiges Verhalten ist wenig bekannt, da jegliche Beobachter desselbigen meistens als nächste Mahlzeit der Schatten-Caragor enden.
"Ûkbûk war eher eine Witzfigur, bis er einen Schatten-Caragor einfing und als Reittier abrichtete. Nun reißt keiner mehr Witze über Ûkbûk."
In den Gruben von Barad-dûr züchtet Sauron persönlich diese unfruchtbare Kreuzung aus Großen Drachen und Geflügelten Wesen, die den Himmel über Mordors Gebirgsgrenzen beherrschen. Drachen stürzen sich aus der Luft auf ihre Beute herab, setzen sie mit lodernden Flammen außer Gefecht und bereiten ihr mit einem Biss ihrer kraftvollen Kiefer ein Ende, bevor sie sie zum Verzehr anderswo hinbringen. Sollte ihre Mahlzeit nach dem ersten Angriff noch zappeln, steigen die gerissenen Drachen in größere Höhen und lassen ihre Beute in den Tod stürzen. Drachen sind erfahrene Aasfresser und kratzen ihre Mahlzeit zur Not ohne Bedenken vom Boden ab. Ihre Lieblingsbeute sind die Großen Adler, die ihnen schon manches Mal die Himmel über Mordor streitig machen wollten.
Drachen sind starrsinnige Kreaturen, die sich ohne Zuhilfenahme von Magie kaum zähmen lassen – doch das schreckt manche Orks nicht davon ab, es zu versuchen. Andere achten sorgfältig darauf, kein fauliges Fleisch unter freiem Himmel herumliegen zu lassen, damit keine Drachen angelockt werden, die zunächst die Kadaver verschlingen und sich dann auf die Suche nach Frischfleisch in der Nähe machen.
"Drachen sind schnelle, gepanzerte Ungetüme mit scharfen Klauen und glühend heißem Atem. Wenn die Nazgûl uns Orks endlich gestatten, sie zu reiten, werden wir nicht mehr aufzuhalten sein!"
Ghûle durchstreifen Mordor nachts im Rudel auf der Suche nach Aas und gehören zu Mordors gefährlichsten Plagen. Wenn sie im Dunklen ihre Hügel oder Höhlen verlassen, sind sie einzeln keinem Uruk ebenbürtig, doch im Rudel umzingeln sie ihre Beute und überwältigen sie.
Die meisten Ghûle greifen mit Zähnen und Klauen an, aber einige können auch aus einiger Entfernung ihren säurehaltigen Speichel verspucken. Bei Licht fliehen sie, weshalb manchmal eine Fackel ausreicht, um ein kleines Rudel in Schach zu halten
Ghûl-Rudel werden von einer Ghûl-Matrone angeführt, die im Allgemeinen der größte und widerstandsfähigste Ghûl des Rudels ist.
"Ghûle hassen das Licht, also löschen wir es und warten mal ab, was so auftaucht…"
Obwohl einzelne Ghûle schwache Wesen sind, sollte man die über jedes Rudel herrschende Ghûl-Matrone fürchten. Ihre körperliche Kraft übersteigt die eines herkömmlichen Menschen oder Orks, doch ihre größte Stärke ist die giftige Galle, die sie einige Schritt weit spucken kann. Diese Galle ist nicht nur giftig, sondern auch ätzend und jedes von ihr getroffene Opfer wird von gewöhnlichen Ghûlen angegriffen. Sobald die Ghûl-Matrone ihr Ziel getroffen hat, bleibt nur noch eine Frage offen: Verendet das Opfer am tödlichen Gift oder an den Angriffen der anderen Ghûle? Und sollte die Ghûl-Matrone einmal selbst in der Schlacht fallen, wird schon bald ein anderer Ghûl ihre Nachfolge als Anführerin des Rudels übernehmen.
"Achtet auf die Matrone – sobald sie ihre Brut sterben sieht, gerät sie in Rage!"
Graugs sind gigantische Wesen mit stahlharten Schuppen und ungeheurer Kraft, die zu den ältesten Spezies Mordors zählen. Obwohl sie eigentlich in Nurn heimisch sind, findet man die natürlichen Feinde von Caragor, Großen Bestien und den Werwürmern der Östlichen Einöde auch in anderen Teilen der Region. Wenn Graugs der Magen knurrt, verzehren sie beinahe jedes Lebewesen – einschließlich Menschen oder Orks, sofern verfügbar.
Die Uruks von Mordor jagen Graugs bei Gelegenheit, jedoch enden diese Jagden häufig tödlich für die Jäger. Manchmal versuchen auch Caragor-Rudel, einen Graug zur Strecke zu bringen, obwohl ihnen ein Erfolg bei Weitem nicht garantiert ist. Graugs können ihre Angreifer auf vielerlei Weise töten: durch Verschlingen, Erschlagen mit ihren massigen Pranken oder bloßes Drauftreten.
"Zuerst spürt man die Schritte des Graugs. Dann hört man unseren Läufer schreien. Und dann? Dann beginnt der Spaß."
Obwohl man sie für Vögel halten könnte, haben diese Raubtiere der Lüfte wenig mit den Federtieren anderer Regionen gemeinsam. Von Mensch und Ork gleichermaßen Höllenhetzer genannt, gleiten diese Reptilien auf ledernen Schwingen dahin und stürzen sich dann zum Fressen auf Ratten, Spinnen oder andere fliegende Wesen wie Krähen. Mit ihren langen Hälsen können sie ihre Beute zu Tode beißen und gleichzeitig mit ihren Körpern den Abstand zur sich wehrenden Beute wahren.
Mordor-Orks glauben, dass Höllenhetzer die Lieblinge des Dunklen Herrschers und seine Augen am Himmel seines Reiches sind. Die Menschen Mordors sind sich dessen weniger sicher, doch die meisten schießen lieber einen Pfeil in Richtung eines Höllenhetzers, der zu nah heranfliegt – nur zur Sicherheit.
"Ich schwöre, dieser Höllenhetzer ist mir gefolgt. Die Dinger sind schlauer, als man glaubt."
Morgai-Fliegen sind Insektenschwärme, die sich an den in Mordor zuhauf vorkommenden nicht begrabenen Leichen laben und ansonsten einen Großteil des Tages in ihren hängenden Nestern verbringen. Wenn sie jedoch jemand in diesen stören sollte, schwärmen sie aus und stechen jeden Uruk in der Nähe. Das Summen einer wütenden Wolke Morgai-Fliegen reicht aus, um so manchen Ork angsterfüllt in die Flucht zu schlagen.
Die Abneigung der Uruks gegenüber Morgai-Fliegen beruht auf weit mehr als nur der Angst vor ihren schmerzvollen Stichen. Die Fliegen tragen nämlich rote Zeichnungen auf ihren Hinterleibern, die Uruks mit dem Lidlosen Auge Saurons assoziieren.
"Ich dachte, die Morgais hätten dich leergesaugt! Ich hätte wohl länger bleiben und sichergehen sollen!"
Die immense Stärke und Größe eines gewöhnlichen Graugs sind schon gefährlich genug, doch in Mordor sieht man auch Graugs, die bitterkaltes, aggressives Gift oder sengende Flammen spucken können. Die meisten Orks glauben, dass diese seltenen Graugs das Ergebnis ritueller Experimente des Mystikerstamms oder einer Manipulation durch Sauron sind – daher sind sie kaum gewillt, diese Bestien zu jagen. Für einige Ork-Bestienmeister stellt das Zähmen eines seltenen Graug jedoch eine würdige Herausforderung dar …
"Normale Graugs sind ja schon schlimm genug, aber Mordor musste unbedingt noch etwas Schlimmeres erschaffen!"
Bei nur einer Sache sind sich Menschen und Orks einig: Ratten sind die größte Plage Mordors. Die wilden Ratten des Dunklen Landes vermehren sich im Nu, verschlingen Nahrungsvorräte und nagen sich durch jegliche Art Seile, Riemen und Zeltstoffe. Einige sind Träger von Krankheiten, aber alle können schmerzhaft zubeißen, sollten sie sich bedroht fühlen oder Hunger verspüren. Wenn sie keinen Heißhunger haben, können Ratten geduldig auf den entscheidenden Moment warten, in dem größere Kreaturen abgelenkt oder Vorräte kurzzeitig unbeaufsichtigt sind.
Bei nur einer Sache sind sich Menschen und Orks einig: Ratten sind die größte Plage Mordors. Die wilden Ratten des Dunklen Landes vermehren sich im Nu, verschlingen Nahrungsvorräte und nagen sich durch jegliche Art Seile, Riemen und Zeltstoffe. Einige sind Träger von Krankheiten, aber alle können schmerzhaft zubeißen, sollten sie sich bedroht fühlen oder Hunger verspüren. Wenn sie keinen Heißhunger haben, können Ratten geduldig auf den entscheidenden Moment warten, in dem größere Kreaturen abgelenkt oder Vorräte kurzzeitig unbeaufsichtigt sind.
"Letzte Nacht habe ich die Ratten untereinander flüstern gehört. Ich glaube, sie planen etwas."
Für die meisten Orks ist eine einzelne Spinne ein Zeichen bevorstehenden Pechs und ein Spinnenschwarm ein schlechtes Omen. Sie betrachten die Spinnen Mordors nur als Ungeziefer und haben keine Vorstellung davon, dass jedes krabbelnde Spinnentier Kankras Augen und Ohren darstellen könnte. Im Gegenteil zu Ratten sind Spinnen bloß ein Ärgernis: Sie stehlen nicht genug Nahrung, dass es auffallen würde und nur wenige Spinnenbisse sind überhaupt gefährlich. Doch da sie blitzschnell klettern und laufen können, erreichen sie fast jeden Ort in Mordor. Jeglicher Versuch, sie auszulöschen, wäre vergebene Liebesmüh.
"Seht ihr die Netze? Das sind die Spinnen. Widerliche Kreaturen. Die kommen wahrscheinlich aus dem Tal weiter im Süden."